Stellen Sie sich vor, plötzlich in einem Blackout-Szenario zu sein, in dem es keine Stromversorgung gibt und auch das Telefon nicht mehr funktioniert. Was tun im Ernstfall? Wo bekomme ich Hilfe her, wie komme ich an Medikamente oder Lebensmittel? Diese und viele weitere Fragen wurden bei der Blackout-Übung in der Marktgemeinde Kammern im Liesingtal besprochen und ausgearbeitet.
Am 2. März 2024 trafen sich die Feuerwehren Kammern und Seiz gemeinsam mit den Gemeindevertretern, Bürgermeister Karl Dobnigg, Vizebürgermeister Johann Ruppnig und Gemeindekassier Anton Kühberger, Mitarbeitern der Marktgemeinde sowie dem Zivilschutzbeauftragten der Gemeinde, Helmut Ofner, und der Polizei Mautern zu einer Blackout-Übung im Rüsthaus der FF Kammern. Der angenommene Fall war ein Totalausfall der Stromversorgung und der Kommunikation.
Die Rüsthäuser der Freiwilligen Feuerwehren Kammern und Seiz wurden kurzerhand zu Anlaufstellen für alle Notfälle. Sei es ein Brand, ein medizinischer Vorfall oder ein sicherheitstechnischer Aspekt, bei dem die Blaulichtorganisationen über den Notruf alarmiert werden. Die Rüsthäuser beider Feuerwehren in Kammern und Seiz wurden im letzten Jahr mit einem Notstromaggregat ausgestattet. Damit konnte eine Stromversorgung umgehend wiederhergestellt werden, einschließlich einer Funkverbindung zur Leitstelle Floriani Leoben.
Wichtige Aspekte wie die Aufrechterhaltung der Infrastruktur für Wasser und Abwasser, die Versorgung der Bevölkerung mit Informationen durch Aushänge und Lautsprecherdurchsagen, Lebensmittel- und Medikamentenausgabe, Kontrollfahrten an der Bahnstrecke sowie die Erfassung von Bewohnern im Pflegeheim SeneCura Haus Viola standen ganz oben auf der Agenda. Neben diesen und vielen weiteren Punkten wurde eine Prioritätenliste ausgearbeitet, während nebenher auch Übungseinsätze durch die Feuerwehren durchgeführt wurden.
Ein Blackout-Szenario stellt eine große Herausforderung für jeden Einzelnen von uns dar, sowie für jede Gemeinde. „Sind wir darauf vorbereitet und haben wir vorgesorgt?“ Diese Frage kann sich auch jeder selbst stellen, denn eine solche Situation ist jederzeit und überall möglich und kann Stunden, Tage oder sogar Wochen andauern. Zivilschutzbeauftragter Helmut Ofner und die Gemeinde Kammern haben aus dieser Übung viele wichtige Erkenntnisse gewonnen und werden diese weiter ausarbeiten. Die Ergebnisse und eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung wird es in naher Zukunft geben, so Bürgermeister Karl Dobnigg.