Die Anforderungen der Stromzukunft steigen stetig an, so auch in Zentralösterreich und der Steiermark. Die Erreichung der Klima- und Energieziele, der Zuwachs an Stromverbrauch, sowie künftige energiewirtschaftliche Entwicklungen in der Region erfordern ein leistungsstarkes Stromnetz.
Um die sichere Stromversorgung in der Region auch für die nächsten Generationen zu gewährleisten, wird die 1957 in Betrieb genommene 220-kV-Leitung der APG zwischen den Umspannwerken Hessenberg und Weißenbach generalerneuert. Das bedeutet, dass sämtliche Komponenten der Leitung (Maste, Fundamente, Beseilung und Armaturen) modernisiert werden müssen. Das bestehende Einfach-Seil wird durch ein 2er-Bündel ersetzt, wodurch die Übertragungsleistung der Leitung erhöht und gleichzeitig das Korona-Geräusch (das bekannte Knistern einer Stromleitung) merklich reduziert wird. Der Trassenverlauf bleibt bei der Generalerneuerung ident, die neuen Maste werden standortgleich mit den jetzigen Masten errichtet und um bis zu 15 Meter erhöht. Dadurch wird unter anderem auch die lichte Durchfahrtshöhe für landwirtschaftliche Fahrzeuge optimiert und die Gesamtbelastung durch elektrische und magnetische Felder im Trassenbereich reduziert. Die Mastaufstandsflächen bleiben dabei unverändert. Auch die Spannungsebene der Leitung von 220 Kilovolt wird beibehalten. Umgesetzt wird die Generalerneuerung voraussichtlich von 2027 bis 2029.
Neben der Erhöhung der Versorgungssicherheit, ist die modernisierte Leitung wesentlich, um das Potential für die Integration von erneuerbaren Energien zu erhöhen. Das trägt maßgeblich zur Erreichung der österreichischen Klima- und Energieziele bei und schafft nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten für Industrie und Gewerbe in der Region. Auch das Verteilernetz in der Region wird durch die Generalerneuerung verstärkt abgestützt.
Zur genehmigungsrechtlichen Klarstellung wurde von der APG ein UVP-Feststellungsantrag bei der Steiermärkischen Landesregierung eingereicht. Die UVP-Behörde wird durch einen Feststellungsbescheid das Genehmigungsregime festlegen. In diesem Verfahren haben die betroffenen Gemeinden Parteistellung. Wie auch bei bisherigen trassenidenten Generalerneuerungen wird erwartungsgemäß auch diese Generalerneuerung nach den einzelnen Materiengesetzen zu genehmigen sein.
APG investiert in den kommenden zehn Jahren rund 3,5 Milliarden Euro in die heimische Strominfrastruktur, davon rund 428 Millionen Euro* für Projekte in der Steiermark – Für eine sichere Stromversorgung, das Gelingen der Energiewende sowie der Elektrifizierung von Wirtschaft, Industrie & Gesellschaft.